Lange Wege von Stadtbewohnern in die Arbeit oder zum Arzt kosten Zeit und Nerven. Vor allem dann, wenn die Bahn ausfällt oder Stau auf den Straßen herrscht. Stadtplanerinnen und Stadtplaner wollen dem entgegenwirken, gleichzeitig die Umwelt schonen und so zum Klimaschutz beitragen.

Der Franzose Carlos Moreno hat dafür das Konzept einer „15-Minuten-Stadt“ entworfen. Moreno ist Professor für komplexe Systeme und intelligente Städte an der Pariser Sorbonne-Universität. Er forscht dazu, wie Städte besser gestaltet werden können, um die Grundbedürfnisse ihrer Bewohner zu decken.

Die Idee hinter der „15-Minuten-Stadt“: Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt sollen in maximal 15 Minuten die wichtigsten Anlaufstellen des Alltags erreichen können, also die Arbeitsstelle, den Lebensmittelmarkt, einen Arzt, die Schule oder den Kindergarten. Und das zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Um was geht es bei der 15-Minuten-Stadt genau?

Carlos Moreno skizziert seine Idee von der 15-Minuten-Stadt 2021 im Journal „Smart Cities“ : Er stellt sich Stadtviertel vor, in denen nur so viele Menschen leben, dass alle Zugang zu Ärzten, Apotheken, Supermärkten oder Kindergärten haben. So soll niemand länger als 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein, um die wichtigsten Dinge im Alltag zu erreichen. Moreno beschreibt Orte, die seiner Meinung nach effektiver genutzt werden: Schulhöfe, die nach Schulschluss als Parks dienen, oder Kinos, die tagsüber Cafés sind.

Die Digitalisierung könne eingesetzt werden , um von zuhause aus oder in Co-Working-Spaces zu arbeiten und so den Arbeitsweg zu verkürzen oder gar zu vermeiden. Es ist eine Vision einer dezentralisierten Stadt, die unabhängig vom Auto gedacht ist. Denn die Herausforderungen, mit denen Bewohnerinnen und Bewohner von Städten konfrontiert sind, seien groß: Das zeige sich laut Moreno nicht nur nach Ausbruch des Coronavirus, sondern auch durch die Folgen des Klimawandels.

Deswegen müssten Städte laut Moreno in Zukunft anders aufgebaut werden: Aus ökologischer Sicht lebenswert, aus ökonomischer Sicht lebensfähig und auf sozialer Ebene gerecht. „Es geht darum, eine Stadt zu erschaffen, in der die Menschen leben wollen“. Zum weiterlesen https://utopia.de/ratgeber/die-15-minuten-stadt-das-steckt-hinter-der-idee/

Die 15-Minuten-Stadt Kleinmünchen-Auwiesen.

Alle wichtigen Einrichtungen des täglichen Bedarfs innerhalb einer Viertelstunde zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen – das ist das Konzept der 15-Minuten-Stadt. Damit sollen alle Grundbedürfnisse gedeckt werden, ohne in das Auto oder in den Bus steigen zu müssen. (Quelle und nähere Informationen: https://www.klimaaktiv.at/mobilitaet/gehen/15-minuten-stadt.html)